Was macht eine Geburt sicher?
In ihrem Dokumentarfilm „Die sichere Geburt – Wozu Hebammen?“ zeigen Carola Hauck und Hans-Peter Eckardt, welche Folgen die heute verbreiteten Interventionen – vom Wehentropf bis hin zum Kaiserschnitt – auf die Mutter, das Kind, den Geburtsverlauf, ja sogar die gesamte Gesellschaft haben können.
© Foto: anemonefilm/Carola Hauck
Wodurch wird die Geburt gestört? Warum ist eine natürliche Geburt einer interventionsreichen Geburt vorzuziehen? Und warum spielen Hebammen eine Schlüsselrolle für das Gelingen von guten, glücklichen, gesunden Geburten, sofern sie die Schwangeren unter der Geburt 1:1 betreuen können? Renommierte Experten erklären in „Sichere Geburt – Wozu Hebammen?“, worauf es bei der Geburt ankommt:
- unter anderem auf die emotionale Verfassung der Mutter,
- auf Stressvermeidung,
- den Schutz gegen Stimulation des denkenden Gehirnteils während der Wehen sowie
- auf spätes Abnabeln zugunsten der kindlichen Anpassung.
Der Film räumt mit Ammenmärchen auf und liefert Aufklärung über die derzeitigen Gepflogenheiten in der Geburtshilfe: So sind im Vorfeld geplante, nicht zwingend notwendige Kaiserschnitte im Vergleich zur natürlichen vaginalen Geburt keine sichere Alternative, die Rückenlage ist kontraproduktiv für die Öffnung des Beckens und jeder Eingriff in das hochkomplexe hormonelle Zusammenspiel zwischen der Mutter und ihrem Kind kann die Geburt aus dem Takt bringen. „Wie ein Kind auf die Welt kommt, ist entscheidend für sein weiteres Leben. Wie eine Frau die Geburt erlebt, ist mit ausschlaggebend, ob sie eine postnatale Depression bekommt und ob sie noch weitere Kinder möchte. Beides ist entscheidend für eine gesunde Familie“, so Carola Hauck, die mit ihrem Film an die Menschenrechte von Müttern und Babys appellieren möchte.
Warum sich jeder – vor allem werdende Eltern, Hebammen, Ärzte und politische Entscheidungsträger – diesen Film ansehen sollte? Weil die medizinisch-technisch überwachte vermeintlich sichere Geburtskultur, die derzeit praktiziert wird, nicht nur den Berufsstand der Hebammen an den Rand der Existenz drängt, sondern auch die Gesundheit der Mütter und ihrer Kinder und nicht zuletzt die Entwicklung der ganzen Gesellschaft gravierend beeinflusst. „Mentale und körperliche Auswirkungen auf Frauen und Kinder werden langfristig die Ökonomie enorm belasten, und der Kinderwunsch der Frauen wird durch ihr Geburtserleben genauso beeinflusst wie ihr Selbstwertgefühl“, so Carola Hauck abschließend. Geburt geht uns eben alle an!
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Dokumentarfilm: „Die sichere Geburt - Wozu Hebammen?“ (anemonefilm)
Premiere in Berlin: 11. Juni 2017, Kino Arsenal, 15 Uhr
Weitere Infos: www.die-sichere-geburt.de
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