Die Plazenta: der erste Kuchen fürs Baby

Wörtlich übersetzt bedeutet „placenta“ „flacher Kuchen“, und so ist die Plazenta der erste Kuchen, an dem das Baby naschen darf. 

 

Über die Nabelschnur, die das Kind mit dem „Mutterkuchen“ verbindet, wird es mit Sauerstoff, mütterlichen Antikörpern und wichtigen Nährstoffen versorgt. Neben der Nahrungsversorung beschützt die Plazenta das Kind, indem sie viele schädliche Stoffe abwehrt. Zudem leitet die Plazenta Abfallprodukte des kindlichen Stoffwechsels weiter und sorgt durch die Produktion verschiedenster Hormone dafür, dass es gut gedeihen und wachsen kann.

 

Spätes Abnabeln

Bei der Geburt sprechen viele Gründe dafür, dem Kind seine Verbindung zur Plazenta noch eine Weile zu überlassen. Solange das Baby mit der Nabelschnur verbunden ist, fließt weiter sauerstoffhaltiges Blut von der Plazenta zu ihm. Es lohnt sich, vor dem Abtrennen der Nabelschnur einige Minuten auf das Auspulsieren zu warten, da dieser sanfte Übergang dem Baby ermöglicht, die zu ihm gehörende Blut- und Sauerstoffmenge voll aufzunehmen.*

© Foto: panthermedia.net/Yaruta

 

Forschungen haben gezeigt, dass nicht nur das Geburtsgewicht durch mehr Blutvolumen (bis zu 30%!) erhöht ist, sondern auch die Blutwerte eine höhere Hämoglobin-Konzentration zeigen. Dadurch resultieren größere Eisenreserven im ersten halben Lebensjahr und den Neugeborenen steht ihre Energie vollständig zur Verfügung, um in ihren ersten Lebenstagen ihr körperliches System optimal zu stabilisieren.

 

Die Plazentakräfte erhalten

Wurde die Plazenta in Form der Nachgeburt geboren und ist das Baby bereit, auch ohne seinen „doppelten Boden“ selbstständig zu atmen, besteht die Möglichkeit, der Plazenta eine Gewebeprobe entnehmen zu lassen, um hieraus homöopathische Arzneimittel (Plazenta-Auto-Nosoden) anfertigen zu lassen. Ein spezielles Herstellungsverfahren gewährleistet, dass der „Informationsgehalt“ der Plazenta über mehrere Jahre konserviert wird. Ziel der Einnahme ist es, die Regulations- und Selbstheilungskräfte des Körpers anzuregen. So können Mutter und Kind die Plazentakräfte zur Stärkung des Organismus und Linderung von Beschwerden nutzen – von Bauchschmerzen über Erkältungskrankheiten bis hin zu Allergien –, und das Kind hat seinen ehemaligen „Seelenbruder“ in homöopathischer Form während der ersten Lebensjahre sowie auch bei späteren Entwicklungsschritten (z.B. Einschulung) in seiner Nähe.

 

Und was geschieht am Ende mit der nicht mehr benötigten Plazenta? Ein schöner Brauch, den schon die alten Ägypter pflegten, ist es, auf ihr ein „Lebensbäumchen“ für sein Kind zu pflanzen.

 

*In seltenen Fällen muss die Abnabelung aus medizinischen Gründen sofort erfolgen. Am besten spricht man im Vorfeld mit seiner Hebamme über die vielen Vorteile und eventuelle Risiken.

 

 

Gabriele Schwalbe

geboren 1950 in Berlin,

ist seit 1993 als Heilpraktikerin tätig.

Wissenschaftliche Mitarbeiterin,

seit 2008 in der Oskar-Ziethen-Apotheke

T. 0174-988 38 88, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!