Besonders sanft: die Wassergeburt

Wer kennt es nicht, dieses behagliche Gefühl, wenn man sich vom Wasser tragen lässt und   der ganze Körper sanft umspült wird?

Bereits ohne Baby im Bauch hat warmes   Wasser eine wohltuende Wirkung. Während der Schwangerschaft kann ein warmes Bad, ein gemäßigtes Sich-im-Wasser-treiben-Lassen   oder Aquawellness zu mehr Entspannung und innerer Ruhe beitragen.

Aber auch unter der Geburt macht es Sinn, sich ins nasse Element zu begeben. Zum einen ist man im Wasser beweglicher und kann dadurch intuitiv verschiedene Positionen ausprobieren, die sich unter den Wehen richtig anfühlen. Zum anderen wird die Wehentätigkeit im Wasser angeregt.                                

                                                 © Foto: www.geburts-pool.de

 

Experten sind sich einig: Die Muskelentspannung (vor allem am Beckenboden) wird durch das Wasser ebenso begünstigt wie die Muttermundöffnung. Weil das Gewebe weicher wird als an Land, sind Dammrisse bei Wassergeburten selten. Und eine Schweizer Studie, in der 3.000 Wassergeburten mit 4.000 Landgeburten verglichen wurden, kam zu dem Schluss: „Der geringste mütterliche Blutverlust findet sich nach Wassergeburten. Frauen, welche im Wasser entbinden, brauchen am wenigsten klassische Schmerzmittel und haben rückblickend im Wochenbett beurteilt das schönste Geburtserlebnis.“ Dass die gesundheitlichen Werte der im Wasser geborenen Babys „signifikant höher als nach Bettgeburten“ ausfallen, spricht für sich.

 

Nicht ohne Grund sieht Hebamme Gudrun Lorenz in der Wassergeburt die angenehmste Geburtsart: „Die meisten Frauen können die Wehen im Wasser besser zulassen und sich leichter entspannen. Dadurch geht die Geburt schneller und kraftsparender voran.“ Seit über 25 Jahren bietet die Berlinerin Haus- und Geburtshausgeburten mit dem Schwerpunkt „Wasser“ an. Angst davor, das Baby könne Wasser einatmen, brauche man keine zu haben: „Das Baby wird über seine Verbindung zur Plazenta mit Sauerstoff versorgt und dank seines angeborenen Tauchreflexes führt es seinen ersten 'richtigen' Atemzug erst aus, wenn es an der Wasseroberfläche in Kontakt mit Luft kommt.“

 

Voraussetzung für eine Wassergeburt ist, dass die Schwangerschaft ohne Komplikationen verlaufen ist und keine Erkrankungen vorliegen. Sind die Herztöne des Kindes sowie das Fruchtwasser in Ordnung, kann die Gebärende so lange ins bis zu 37 Grad warme Wasser gehen, wie es ihr gut tut. Und wie bei jeder Geburt gilt: Fühlt sich die Mutter sicher und geborgen, überträgt sie ihre positiven Gefühle auf ihr Kind und die Geburt läuft stressfreier und müheloser ab.

 

Simone Forster