Angst vor der Geburt?
... ist durchaus normal, sollte aber schon während der Schwangerschaft so gut es geht überwunden werden, damit sie einem bei der Geburt nicht im Wege steht.
Wer kennt es nicht? Während der Schwangerschaft gelangen ungefragt verängstigende Ratschläge und verstörende Geburtsberichte an die werdende Mutter heran und auf einmal bekommt sie es mit der Angst zu tun. Natürlich gibt es Situationen, in denen Angst gesund ist, weil sie dem Selbstschutz dient – aber die Geburt zählt in keinem Fall dazu. Denn immer, wenn wir Angst in uns „hochkriechen“ spüren, stellt sich alles auf Flucht oder Kampf ein. Abb: © LoloStock/Fotolia.com Der Stresshormonlevel steigt, wir atmen schneller und flacher, das Herz rast, die Muskeln spannen sich an, die Blutgefäße verengen sich. Dieser Angstmodus ist während der Geburt mehr als kontraproduktiv, denn vor allem die Gebärmutter muss jetzt gut durchblutet, die Atmung ruhig und tief sein, damit alles im Körper dem einen Zweck dienen kann: sich für das Baby und den Geburtsvorgang zu öffnen. Paradoxerweise sorgt in vielen Fällen erst die Angst dafür, dass die Frau innerlich verkrampft und die „falschen“, die Geburt blockierenden Stresshormone ausgeschüttet werden anstatt der „richtigen“ Liebes-, Entspannungs- und Schmerzstillhormone (Oxytocin und Endorphin). Für ein glückliches Geburtserlebnis ist es daher wichtig, körperlich und geistig entspannt zu bleiben, damit der Körper es schafft, der Gebärenden genau den Hormoncocktail zu bieten, der ihr und dem Baby gut tut. Schon während der Schwangerschaft sollte jede Frau ihre Ängste ernst nehmen, um sie noch rechtzeitig in Luft aufzulösen.
Hier ein paar Tipps, um der Angst Paroli zu bieten:
• sich schon in der Schwangerschaft um die „Geburtshormone“ kümmern, sprich Glück, Freude, Liebe und Entspannung ins eigene Leben und zum Baby lassen
• alles, was einem auf dem Herzen liegt, mit seiner vertrauten Hebamme besprechen
• sich Geburtsort und -begleiter bewusst aussuchen (wo und in wessen Gegenwart kann ich mich am besten entspannen?)
• sich gezielt mit positiven Geburten auseinandersetzen, um im Unbewussten die Geburt als das, was sie sein kann, zu verankern: eines der herausragendsten, schönsten Erlebnisse im Lebenslauf
• sich mithilfe der Hypnose von tief sitzenden Ängsten befreien
• Entspannungs- und Atemtechniken erlernen
• eine Beziehung zu seinem Baby aufbauen, da dieser Teamgeist „mein Baby und ich, wir schaffen das“ unter der Geburt sehr bestärkend ist
Und letztlich sollte jede Frau verinnerlichen: Der weibliche Körper ist für den Gebärvorgang gemacht und sichert seit Jahrmillionen erfolgreich das Überleben der Menschheit. Kurzum: Der eigene Körper weiß, was zu tun ist, das Einzige, was frau tun muss, ist raus aus der Angst und rein ins Vertrauen zu gehen!
Simone Forster