In Kontakt mit sich und dem Baby

Alexandertechnik für eine leichte und angenehme Schwangerschaft

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llustrationen: © Eva Wagendristel

 

 

Jede Schwangerschaft ist der Anfang einer Reise ins Unbekannte. Obwohl die meisten von uns bereits Kenntnisse haben über Schwangerschaft, Geburt und Eltern-Sein, werden die eigenen Erfahrungen neu sein und die Reaktionen unvorhersehbar.

Gerade in der Schwangerschaft können Frauen eine größere Wahrnehmungsfähigkeit für ihren Körper und das in ihnen wachsende Baby entwickeln. Diese neue Selbstwahrnehmung, gekoppelt mit der Ausschüttung von Progesteron, bedeutet, dass Schwangere die Alexandertechnik gut lernen können und gewohnheitsmäßige feste Reaktionsmuster, sich zu verspannen, relativ schnell geändert werden können. Denn die nach ihrem Begründer Frederick Matthias Alexander (1869-1955) benannte ganzheitliche Arbeitsweise dient der Bewusst-werdung von unnötiger Anstrengung. Sie hilft dabei, ungesunde Gewohnheiten zu entdecken und zu überwinden, um in ein natürlicheres und vor allem gesünderes Leben zurückzufinden. Durch sanfte, angenehme Berührungen des Körpers der werdenden Mutter durch die AlexandertechniklehrerIn kann sie unterstützt werden, mit sich selbst und dem kleinen Wesen in Kontakt zu kommen. Ganz einfach durch Ausrichtung auf mehr Raum wird das Aufrichtesystem der Schwangeren wieder belebt, so dass es müheloser wird, das ungeborene Wesenzu tragen. Das Baby spürt, wenn seine Mutter sich wohl in ihrem Körper fühlt, und es bekommt mehr Raum im Bauch der Mutter. Oftmals fangen die Babys dann an, sich während der Alexandertechnikstunde im Bauch der Schwangeren zu bewegen. Es scheint ihnen zu gefallen.

Die Alexandertechnik wird u.a. im Liegen auf der Bank, im Sitzen oder Gehen unterrichtet. Es geht darum, aufmerksamer zu werden, wie wir unser tägliches Tun gestalten. Dort, wo wir uns bei Tätigkeiten zu viel anstrengen, z.B. beim Gehen den Bauch nach vorne schieben, können wir lernen, dies zu lassen und uns freier zu bewegen. Durch natürliche Aufrichtung entstehen Unterstützung und ein starker Rücken. Auch für die Geburt des Babys spielt es eine große Rolle, dass die Gebärende ihre Kräfte so einsetzt, dass sie sich nicht unnötig verkrampft. Mithilfe der Alexandertechnik können Geburtsstellungen ausprobiert werden, die es der Frau leichter machen, ihr Kind zu gebären. Ein kräftiger und freier Rücken ist hierbei sehr hilfreich. Es entsteht Raum für eine gute Herzensbindung von Mutter und Baby von Anfang an, auch bereits vor der Geburt.


Sabine Melzer,

Physio- und Bobath-Therapeutin, Alexandertechniklehrerin, Somatic Experiencing Practitioner, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, T. 030-81 86 28 95,www.alebo-berlin.de