Sicher, selbstbestimmt und angstfrei gebären
– so kann‘s natürlich gehen.
Es gibt verschiedene Wege, wie wir unseren Körper und auch unseren Geist optimal auf die Geburt vorbereiten können: durch ein geschmeidiges Becken, damit das Baby problemlos durchkommt, und durch eine entspannte und angstfreie innere Haltung, damit am Tag der Geburt auch die Muskeln frei von Anspannungen sind.
Abb.: © Mariano Ramirez
In der Geschichte der Menschheit waren wir die größte Zeit Nomaden, wir sind im Durchschnitt 20 km am Tag gegangen. Erst seit relativ kurzer Zeit sitzen wir so viel. Hinzu kommt, dass wir eine eingefallene Haltung einnehmen und unsere beiden Körperhälften nicht gleichmäßig benutzen. Wir sitzen mit überkreuzten Beinen und auch beim Stehen lastet unser Gewicht mehr auf einer Seite als auf der anderen. Das führt dazu, dass asymmetrische Muskelspannungen in unserer rechten und unserer linken Körperseite entstehen. Besonders in der Muskulatur, die im und um das Becken sitzt. Damit die Geburt leicht und sicher verlaufen kann, ist es wichtig, dass diese Muskeln, durch die sich das Baby durcharbeiten muss, möglichst spannungsfrei und flexibel sind. Gezielte Körperarbeit, eine aufrechte Haltung, gesunde Sitzangewohnheiten und viel Spazierengehen können die Balance im Becken wiederherstellen und Schwangerschaftsbeschwerden entgegenwirken.
Der andere wesentliche Aspekt für einen natürlichen Geburtsverlauf ist unsere innere Einstellung. Unsere Gefühle steuern die Hormone, die wir ausschütten und haben einen direkten Einfluss auf unsere Muskelspannung. Bei Angst und Stress kontrahieren sich die Gewebe, sie bereiten sich zum Kämpfen oder Fliehen vor. Der Geburtsverlauf hingegen braucht ganz weiche Muskeln, die sich dehnen, öffnen können, um das Baby leicht durchzulassen. Alles, was uns unterstützen kann, in einen entspannten, zuversichtlichen und angstfreien Zustand zu kommen, ist dabei sehr hilfreich. Die Atmung ist bestimmt eine der wertvollsten Ressourcen, die wir auch gerne mit Bildern oder positiven Affirmationen kombinieren können. So können wir z.B. beim Luftholen und Luftausströmen zu uns sagen: „Ich werde“(beim Einatmen) „ganz weich“(beim Ausatmen). Oder „Mein Körper“/ „kann das“. Wenn wir das möglichst oft in der Schwangerschaft üben, wird es uns am Tag der Geburt leichter fallen, das Baby entspannt und angstfrei auf die Welt zu bringen.
Diana Hundius
ist Körpertherapeutin & Doula und widmet sich der
ganzheitlichen (d.h. körperlichen und emotionalen) Geburtsvorbereitung und ganzheitlichen Körpertherapie als Rückbildung für Mütter.
www.bewusst-im-körper.de
Abb.:© Annette Stössel