Zwischen Hoffnung und Abschied – ungewollt kinderlos
Wenn sich der Wunsch nach einem Kind nicht erfüllt, ist das für viele eine sehr schmerzhafte Erfahrung und manchmal auch lebenslange Wunde, die mit Gefühlen von Trauer, Ohnmacht, Wut, Selbsthass, Schuld- und Versagensgefühlen einhergeht. Oft werden von den Betroffenen zahlreiche Versuche unternommen, um doch noch zum Wunschkind zu kommen. Einige sind dabei erfolgreich, andere wiederum müssen irgendwann der Tatsache ins Auge sehen, dass sie kinderlos bleiben werden. In diesem Moment beginnt ein Trauerprozess mit den dafür typischen Phasen.
Die erste Phase ist vom Widerstand gekennzeichnet, zu akzeptieren, dass der Wunsch nach einem Kind unerfüllt bleibt. In der zweiten Phase brechen alle Emotionen auf, die im Zusammenhang mit dem Kinderwunsch stehen. In der dritten Phase gelingt es, den Wunsch immer mehr loszulassen und Erkenntnisse aus dieser Erfahrung zu gewinnen. Charakteristisch für die vierte Phase ist, dass neue Perspektiven entwickelt werden. Die Frage, was man stattdessen in die Welt bringen will, gewinnt an Bedeutung, während der Wunsch nach einem Kind immer mehr an Wichtigkeit verliert.
Sich vom Kinderwunsch zu verabschieden, ist ein bewusster Prozess des Trauerns. Es ist wichtig, sich ihm zu stellen, um für neue Lebensentwürfe offen zu werden. Hilfreich zur Bewältigung der verschiedenen Trauerphasen kann eine therapeutische Beratung und Begleitung sein sowie der Austausch mit anderen Betroffenen in einer Gruppe.
Informationen:
Anita Timpe,
Psychotherapeutische Praxis,
T. 030-25 29 78 70
www.iptb.de