Muttermilch ist Seelenmilch

„Beim Stillen hatte ich gleich das Gefühl, ein schimmerndes, liebevolles, leuchtendes Band würde sich sanft um uns legen. Ein Band, das für immer bleibt, das uns für immer verbin- det ...“, beschreibt eine junge Mutter aus Gosen-Neu Zittau ihre ersten Stillerfahrungen. Vielen Müttern wird es ähnlich gehen, wird doch beim Stillen das sogenannte bindungsfördernde „Liebeshormon“ Oxytocin ausgeschüttet. Auch das Baby produziert Oxytocin, wenn es eng an Mama gekuschelt Muttermilch bekommt.

 

Copyright, Bild: rohappy – fotolia.com Für den perfekten Stillstart ist es wichtig, dass das Neugeborene unmittelbar nach der Geburt auf den Bauch der Mutter gelegt wird. Das Baby wird garantiert seinen Weg zu Mamas Brust finden! Durch häufiges Nuckeln und Saugen wird schließlich die Milchbildung gefördert. Bevor allerdings die „richtige“ Milch nach 1-2 Tagen „einschießt“, wird der „Säugling“ mit der „Vormilch“ Kolostrum versorgt und sein Immunsystem gestärkt. Das korrekte Anlegen zum Stillen braucht anfangs vielleicht noch ein wenig Übung, aber von (s)einer Hebamme und/oder einer Stillberaterin kann man sich hilfreiche Tipps holen.

Wann, wie oft, wie lange und in welcher Dosierung ein Neugeborenes gestillt werden möchte, hängt ganz vom Baby ab. Der Durchschnitt liegt bei alle 2-3 Stunden in den ersten Wochen, egal ob tagsüber oder nachts. Dies kann durchaus anstrengend sein, trotzdem empfinden viele Mütter gerade diese „stillen“ Momente mit ihrem Kind als eine besonders innige gemeinsame Auszeit. Wenn eine Mama ihr Baby nach Bedarf stillt, macht sie auf jeden Fall nichts falsch. Denn sie kann ihr Kind mit Muttermilch nicht überfüttern und es ist alles darin enthalten, was es braucht: Neben ca. 87% Wasser sind es vor allem wertvolle Fette, Milchzucker und Eiweiße, aber auch Antikörper, abwehr- und verdauungsfördernde Enzyme sowie Vitamine. Über die Stillhäufigkeit und -intensität reguliert das Baby die Milchmenge letztlich selbst. Man sollte daher nicht warten, bis das Kind vor Hunger weint und schreit, sondern schon bei den ersten Anzeichen reagieren, da es das Urvertrauen des Babys fördert, wenn seine Bedürfnisse nach Nahrung, aber auch nach Zuwendung, Geborgenheit und Mamas Nähe schnellstmöglich befriedigt werden.

Wie lange man stillen möchte, muss jedes Mutter-Kind-Team für sich selbst entscheiden. Die generelle Empfehlung der WHO lautet: ein halbes Jahr voll stillen, danach weiterstillen bis zum 2. Lebensjahr zusätzlich zu anderer Nahrung.

Simone Forster

Hilfreiche Links: http://www.bdl-stillen.de/, www.lalecheliga.de, www.babyfreundlich.org

Copyright, Bild: rohappy – fotolia.com